FREIE HANSESTADT BREMEN – PRESSESTELLE DES SENATS
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Runder Tisch Bildung: Erste Ideen werden umgesetzt
07.03.2025
„Wir begrüßen ein Bundessondervermögen für die Infrastruktur, in dem Bildung ganz vorne steht.
Investitionen in öffentliche Infrastruktur und Bildungsgerechtigkeit erfordern den Einsatz des Bundes.
Der Bereich Bildung sollte in einem Sondervermögen mindestens in der Größenordnung von 100
Milliarden Euro abgesichert werden, um die Ausweitung der Kapazitäten, den Ganztagsschulausbau
und den Abbau des Sanierungsstaus abzusichern.“ So lautet der erste Satz des Bremer Appels,
den die Senatorin für Kinder und Bildung, Sascha Karolin Aulepp, am Donnerstag (6. März 2025)
in den Runden Tisch eingebracht hat.
Der Vorschlag stieß bei dem Gremium aus Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Politik und
Verwaltung auf große Resonanz.
Der Runde Tisch zu Bildungsgerechtigkeit in Bremen tagte am Donnerstag bereits zum zweiten Mal
im Haus der Bürgerschaft. Zuvor hatten Arbeitsgruppen konkrete Vorschläge und Lösungen zu den
Themen Bildungsinvestitionen und Personalgewinnung erarbeitet. Zudem gab es Ideen aus einer
Arbeitsgruppe mit dem Titel „Labor der guten Ideen“. An drei Stationen stellten Senatorin Sascha
Karolin Aulepp und Staatsrat Torsten Klieme sowie Mitarbeiterinnen der Senatorin für Kinder und
Bildung die Ergebnisse den Teilnehmenden vor. Anschließend gab es einen Impulsvortrag von
Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Rudolf Hickel zum Sondervermögens Bildung.
Senatorin Sascha Karolin Aulepp zeigte sich begeistert: „Es gibt den gemeinsamen Konsens, dass
der Bund Bremen unterstützen muss. Ebenso klar ist, dass wir hier in Bremen und Bremerhaven die
Voraussetzung dafür schaffen müssen, diese Mittel durch eigene Anstrengungen auch zu binden. Es
tut gut, zu sehen, mit welcher Ernsthaftigkeit alle Beteiligten im Interesse unserer Kinder nach dem
besten Weg suchen. Ich bin davon überzeugt, dass wir auch greifbare Ergebnisse produzieren
werden.“
Sascha Karolin Aulepp versprach, etliche Maßnahmen aus dem Labor der guten Ideen umzusetzen.
Dafür drei Beispiele:
- Spät zugewanderte Schülerinnen und Schüler können in den Zentralen Abschlussprüfungen ihre
mathematischen Fähigkeiten oft nicht zeigen, da sie an komplexen Texten scheitern. Ab Frühjahr
2026 wird die Mathematikprüfung deshalb in mehreren Herkunftssprachen angeboten, ohne den
Schwierigkeitsgrad zu ändern. - Feedback von Schülerinnen und Schülern verbessert die Unterrichtsqualität und steigert die
Selbstwirksamkeit. Ein Online-Feedback-Tool wird im ersten Halbjahr des neuen Schuljahrs
eingeführt, das den Schüler:innenvertretungen die Möglichkeit gibt, regelmäßig Umfragen zur
Zufriedenheit von Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und Eltern durchzuführen. Den
weitreichenden Vorschlag, in Bremen eine systematische Feedbackkultur einzurichten, hat die LAG
Schulsozialarbeit Bremen eingebracht. - Der Mittlere Schulabschluss soll in Bremen auch bei erfolgreicher Absolvierung der Einführungsphase
an der Gymnasialen Oberstufe vergeben werden, ohne zusätzliche Prüfung. Dies spart
Prüfungsaufwand und Lehrerkapazitäten.
Staatsrat Torsten Klieme kündigte an, für die AG Bildungsbauinvestitionen ein Fünf-Jahres-Programm
vorzulegen, das die notwendigen Projekte und die Dimension eines mittelfristigen
Schulausbauprogramms umreißt. Für die Bereitstellung der Mittel und die Umsetzung dieses
Programms müssen geeignete Wege gegangen werden, ohne dass die laufenden Haushalte über das
Machbare hinaus eingeschränkt werden, gegebenenfalls auch unter Einbeziehung
privatwirtschaftlichen Kapitals.
Auch bei dem Thema Personalgewinnung soll weiter vorangegangen werden. Sascha Karolin Aulepp
kündigte an, gemeinsam mit Bremerhaven und der Universität auf Lehramtsstudierende zuzugehen,
um sie in Bremen und Bremerhaven zu halten, und dafür auch das Praxissemester, das in Bremen
bereits erfolgreicher Bestandteil des Studiums ist, zu nutzen. Zudem soll den Schulen ermöglicht
werden, sich als Arbeitsort weiter zu öffnen: Es sollen künftig auch Lehrkräfte ohne zweites
Staatsexamen und Ein-Unterrichtsfach-Lehrkräfte eingestellt werden. Das erfolgreiche Modellprojekt
der „sozial geeigneten und erfahrenen Personen“ als Schulbegleiterinnen und Schulbegleiter im
Bremer Norden soll ausgeweitet werden. Noch in diesem Jahr sollen bis zu 50 weitere Personen
ausgesucht und qualifiziert werden, um als persönliche Assistenzen für spürbare Entlastung an den
Schulen zu sorgen. Dabei sollen auch die Agentur für Arbeit und die Jobcenter in Bremen und
Bremerhaven eine Rolle spielen.
Die Senatorin kündigte an, im Mai zur voraussichtlich abschließenden Sitzung des Runden Tisches
einladen zu wollen. Bis dahin sollen die noch offenen Fragen in den Arbeitsgruppen besprochen und
bearbeitet werden.
Ansprechpartnerin für die Medien:
Patricia Brandt, Pressesprecherin bei der Senatorin für Kinder und Bildung, Tel.: (0421) 361-2853, EMail:
patricia.brandt@bildung.bremen.de